Moosbilder von Lebensblume- Grüne Kunst für deine Wände
„Die Nadel im Heuhaufen“ – oder besser gesagt „Das Islandmoos im Nadelhaufen“ finden.
Das ist eine Aufgabe, die mich jede Woche begleitet und darum möchte ich euch einen kleinen Einblick über das Islandmoos und die Entstehung eines Moosbildes geben.
Der botanische Name des Islandmoos ist Cladonia alpestris. Jede Pflanze hat einen botanischen Namen, um Verwechslungen zu vermeiden.
Wenn z.B. ein Gärtner eine Pflanze bestellt, die in Holland produziert wird, erleichtert das die Kommunikation, wenn der Pflanzenname überall auf der Welt gleich ist.
Und die Verwechslungsgefahr ist größer, als man denkt.
Die Gattung Cladonia umfasst weltweit etwa 500 Arten. In Europa sind etwa 100 Arten beheimatet. Und wenn wir schon mal dabei sind, ist Islandmoos eigentlich gar kein Moos, sondern eine Flechte. Es müsste somit eigentlich Flechtenbild heißen. Also immer wenn ich ein Moosbild aus Islandmoos verkaufe, binde ich euch einen Bären oder besser gesagt ein Rentier auf. 😉 Denn Rentiermoos ist auch noch ein gängiger Name, da sich die Rentiere auch liebend gerne von Islandmoos ernähren. Keine Angst, Islandmoos wird auch gezüchtet und somit ist genug für alle da.
Mein Islandmoos wird überwiegend in Schweden produziert. Das heißt gesammelt, getrocknet, verpackt und verschickt. Islandmoos wächst naturgemäß in einem grau-beigen Farbton und vermehrt sich, indem kleine Stücke abbrechen und zu Boden fallen.
Die faszinierendste Eigenschaft dieser Moossorte ist ihre Haptik, die sich mit Wasser von ganz weich auf steinhart ändern kann. Wenn Islandmoos völlig trocken ist, werden die feinen Verästelungen so druckempfindlich, dass diese bei grober Handhabung sofort abbrechen.
Prinzipiell ist auch fertig gefärbtes und konserviertes Moos im Handel erhältlich. Jedoch wird dieses Moos mit einer nicht UV beständigen Farbe eingefärbt, die schneller verblast. Das stimmte für mich mit meinen Qualitätsansprüchen nicht überein und somit begann die lange Reise zum perfekt konservierten und eingefärbten Moos. Denn wie heißt es immer so schön, die wirklich wichtigen Dinge des Lebens lernt man nicht in der Schule.
Für eine möglichst hohe Kundenzufriedenheit experimentierte ich wirklich lange mit verschiedensten Farben, Temperaturen, Mengenverhältnissen, Glycerin, Alkohol und der passenden Luftfeuchtigkeit herum. Ich habe mir das Ganze auch einfacher vorgestellt, aber es war die Mühe wert. Durch die neutrale Grundfarbe kann ich somit ein großes Farbspektrum und hohe UV Beständigkeit anbieten. Somit können meine Moosbilder auch an Wänden, die die Sonne anscheint, aufgehängt werden. Sollte das Bild nach Jahren verblasen, kann es gereinigt und wieder neu eingefärbt werden.
Die Arbeitsschritte bei der Produktion eines Moosbildes will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten:
- Moos von Nadeln befreien
- Moos nochmal von Nadeln befreien (ein paar übersieht man immer 😉 )
- Waschen und trocknen
- Einfrieren
- Farbmischung inkl. Konservierung vorbreiten
- 24h das Moos in der Farbe einlegen und immer wieder wenden, um eine gleichmäßige Farbgebung zu garantieren
- Moos ausdrücken und zum Trockenen auflegen, wieder wenden
- Rahmen zusammenschrauben
- Rückwand und Aufbau ausmessen und ausschneiden
- Moos auf korrekte Luftfeuchtigkeit kontrollieren
- Sobald diese erreicht ist, das Moos am Untergrund anbringen
- Mit Pflanzen oder Deko das Bild nach Kundenwunsch gestalten
- Bild verpacken und liefern
- Nachkontrolle sobald das Bild an der Wand hängt – anderer Blickwinkel wie auf Arbeitstisch
Fotos Privat bzw. aus Fachzeitschriften
Alle Moosbilder werden von Hand nach diesen Punkten gearbeitet.
Sie sollen einen grünen Punkt in den eigenen 4 Wänden oder im Büro schaffen, der ein Genuss für alle Sinne ist.